Geschichte des Vereins

Der Mieterschutzverein Mainz wurde am 29. März 1920 gegründet.
Die Gründungsversammlung fand im "Brauhaus der Stadt Mainz" in der Großen Bleiche statt. Das Gründungsprotokoll wurde von 67 Mietern unterschrieben und die vorbereitete Satzung wurde angenommen.
Der erste gewählte Vorstand bestand aus:

  • Wilhelm Hoffmann (Vorsitzender)
  • Hermann Wolff (stv. Vorsitzender)
  • Karl Kau (Mieterausschuss)
  • Richard Gleisberg (Mieterausschuss)
  • Alfred Fuchs (Geschäftsführer)

 

Da der Verein sich noch keine eigene Geschäftsstelle leisten konnte, stellte Alfred Fuchs sein Büro für die Sprechstunden zur Verfügung. Bald nahm aber die Zahl der ratsuchenden Mitglieder derart zu, dass man nach einer Ausweichmöglichkeit suchen musste. Man fand einen Raum im zweiten Stock des "Goldenen Pflug" in der Emmeranstrasse 18-20. An Beratungstagen saßen die Mitglieder wartend auf der Treppe des Hauses, vom Erdgeschoss bis zum zweiten Stock, denn ein Wartezimmer hatte man natürlich nicht.
In der Generalversammlung des Mietervereins am 02. Mai 1922 zählte man nahezu 2000 Mitglieder. Der Geschäftsführer musste ganztags, von Montag bis Samstag, teilweise sogar sonntags, Sprechstunden abhalten.
Die kleinen Räume im "Goldenen Pflug" reichten schon lange nicht mehr aus, um einen geregelten Geschäftsbetrieb zu gewährleisten. In mehreren Vorstandssitzungen diskutierte man die Problematik und beschloss ein Haus zu kaufen. Dem Mieterverein wurde das Haus Kurfürstenstraße 8 angeboten und die Vorstandsmitglieder gaben Darlehen und unterschrieben Bürgschaften. Es wurde auch von der Mainzer Volksbank eine Hypothek übernommen. So konnte der Mieterverein im Jahre 1928 in seinem eigenen Haus seine Geschäftsräume einrichten.
Im Mai 1929 wurde der Deutsche Mietertag, die Generalversammlung des Bundes Deutscher Mietervereine in der "Stadthalle" in Mainz abgehalten. Dieser Mietertag hatte ein überaus starkes Echo im ganzen Reichsgebiet. Der Mieterverein Mainz profitierte durch die Berichterstattung dieser Veranstaltung und es gab wieder einen Mitgliederzuwachs. Im Jahre 1933 hatte der Verein 2600 Mitglieder.
Am 11.01.1944 erklärte der Geschäftsführer Alfred Fuchs beim Registergericht, dass der Vorstand des Mietervereins praktisch nicht mehr existent sei. Mitte 1944 musste der Verein auf Weisung der Kreisleitung seine Pforten schließen.
Als der Krieg 1945 zu Ende ging, gab es keinen Mieterverein mehr und auch das Haus in der Kurfürstenstraße war den Bomben zum Opfer gefallen. Die französische Besatzungsmacht musste eine Wiedergründung des Mietervereins genehmigen. Zur Gründungsversammlung am 30. August 1946 trafen sich etwa 20 Mieter im Gasthaus "Olkner" am Gartenfeldplatz. Es wurde eine neue Satzung beschlossen und der Mieterverein wurde reaktiviert.
Der erste Nachkriegsvorstand bestand aus:

  • Hermann Wolff (Vorsitzender)
  • Richard Gleisberg (Kassierer)
  • W. Schlitz (Schriftführer)
  • Alfred Fuchs (Geschäftsführer)

 

Es dauerte einige Zeit bis die Militärregierung die Satzung genehmigt hatte und der Verein wurde am 12.11.1946 wieder beim Registergericht des Amtsgerichts Mainz eingetragen.
Nach mehreren Umzügen der Geschäftsräume konnte der Mieterverein im November 1952 das wieder aufgebaute Haus in der Kurfürstenstraße 8 beziehen. Im Erdgeschoss befanden sich die Geschäftsräume und in den 5 Stockwerken zehn Wohnungen. Im Mai 1953 übergab Alfred Fuchs die Geschäftsführung des Vereins an Heinz P. Brehm. Der Verein zählte zu diesem Zeitpunkt etwa 700 Mitglieder mit steigender Tendenz.
Im Jahre 1964 übernahm Pfarrer F.W. Daum den Vorsitz des 2900 Mitglieder zählenden Mietervereins. Am 19.10.1972 legte dieser aus Altersgründen sein Amt nieder und die Generalversammlung wählte Heinz P. Brehm zum geschäftsführenden Vorsitzenden. Bis zum 1. April 1980 leitete Heinz P. Brehm den Verein und gab aus Altersgründen die Geschäftsführung an den Assessor jur. Wilfried Liesegang ab.
Heinz P. Brehm blieb bis 1987 erster Vorsitzender und bei der Wahl in der Mitgliederversammlung wurde sein Sohn Heinz-Peter Brehm als erster Vorsitzender gewählt.
2005 trennte sich der Verein von seinem Geschäftsführer und der Vorsitzende Heinz-Peter Brehm wurde, wie auch schon sein Vater, geschäftsführender Vorsitzender.

Seit 2001 ist der Mieterschutzverein Mainz mit eigenem Internetauftritt vertreten.

Am 08. Januar 2003 eröffnete der Mieterschutzverein eine Außenstelle in Bingen.

Um die Zugehörigkeit zum Deutschen Mieterbund besser ersichtlich zu machen, änderte der Verein seinen Namen auf der Mitgliederversammlung am 02.12.2008 in DMB-Mieterschutzverein Mainz und Umgebung e.V.

Die Vorsitzenden des Mieterschutzvereins seit der Gründung im Jahre 1920

  • 1920 Wilhelm Hoffmann
  • 1922 Hermann Wolff
  • 1934 Dr. Federlin
  • 1946 Hermann Wolff
  • 1949 Karl Kau
  • 1964 Pfarrer F.W. Daum
  • 1972 Heinz P. Brehm sen.
  • 1987 Heinz-Peter Brehm